Endergebnisse der Mehrfachbeauftragung

Die von den Planungsbüros erarbeiteten Konzepte wurden im Juli 2022 in dem Dokument Projektdokumentation des Planungs- und Dialogprozesses zusammengefasst und stehen zur freien Verfügung. Darüber hinaus gibt es richtungsweisende Auskunft über Ziele des Transformationsprozesses im Rheinischen Revier und entscheidende Rahmenbedingungen.

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Zu den Ergebnissen der Planungsbüros:

TEAM AS+P

TEAM ASTOC

TEAM YELLOWZ

Der Prozess

Die Raumstrategie Rheinisches Revier 2038+ diente als konsensorientiertes Planungsverfahren, das durch einen intensiven Dialog mit den regionalen Akteuren bereits im Vorfeld von rechtsverbindlichen Planungsschritten versuchte, mögliche Konflikte zu klären und (teil-)regionale Lösungsansätze aufzuzeigen. Durch die im Dialog erarbeitete Zukunftsvision konnte ein ambitionierter Zukunftspfad für die räumliche Entwicklung der Region erarbeitet werden, welcher durch stetigen interdisziplinären Austausch eine hohe Akzeptanz schaffte. So konnte letztlich die bis heute andauernde Umsetzung planerischen Handelns erleichtert werden.

Das Team

Der Revierknoten »Raum« war ein interdisziplinäres Team aus Planern und Architekten, welches die Kompetenzen aus Raumplanung, Stadtplanung und Architektur vereinte und die räumliche Entwicklung der Region im Fokus hatte. Der Revierknoten »Raum« wurde treuhänderisch vom Lehrstuhl und Institut für Städtebau an der RWTH Aachen von Prof. Christa Reicher geleitet.

Prozess Die Phasen der Raumstrategie

Der Planungsprozess gliedert sich in drei Phasen. Vorgelagert und prozessbegleitend erfolgt die dynamische Raumdiagnose, welche als laufend fortgeschriebene Bestandsaufnahme und Analyse fungiert und stetig thematisch erweitert wird.

Phase 1 Raumbildvarianten

Die drei Planungsteams erarbeiten in unterschiedlichen Varianten, aufbauend auf der dynamischen Raumdiagnose, räumliche Leitbilder sowie Entwicklungsziele für den Gesamtraum des Rheinischen Reviers. Die von den drei Teams auf dem Zwischenkolloquium am 10.11. und 11.11.2021 vorgestellten Zwischenergebnisse finden Sie hier.

Phase 2 Konkretisierung

In der zweiten Phase werden die gesamträumlichen Leitbilder auf unterschiedlichen Maßstabsebenen und Zeitkorridoren teilräumlich und thematisch vertieft und konkretisiert.

Phase 3 Zusammenführung

Die durch die Planungsteams erarbeiteten Raumbilder werden im Strategiepapier, der Raumstrategie Rheinisches Revier 2038+, zusammengeführt. Diese wird stetig weiterentwickelt und fortgeschriebenen.

Prozessbegleitend Raumdiagnose

Vorarbeiten / Studien der Region

  • Masterplan Indeland
  • Landfolge Garzweiler
  • Tagebau-Umfeldinitiative Hambach

Studien / Analysen Revierknoten

  • Integrierte Raumanalyse
  • Grundlagenuntersuchung Mobilität

Aktuelle Rahmenbedienungen

  • Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
  • Befüllungsgrad Restseen
  • Förderlinien / Umsetzungsprojekte

Formale Planung

  • Regionalplanung Köln
  • Landesentwicklungsplanung
  • Braunkohlenplan

Schwerpunkte Zielsystem

Unabhängig von einem künftigen Leitbild hat die Zukunftsagentur fünf Entwicklungslinien definiert, die unterschiedliche Schwerpunkte der Transformation der Region beschreiben.

Lebenswerte Region

Die Region soll Menschen zum Besuchen und Bleiben einladen, gleichzeitig sollen sich alt-eingesessene Bewohnerinnen und Bewohner weiterhin mit ihrem Revier identifizieren.

Leistungsstarke Region

Durch eine konsequente Orientierung an bestehenden und künftig wichtigen Stärken soll das Rheinische Revier eine der leistungsstärksten und wettbewerbsfähigsten Regionen Europas werden.

Innovative Region

Durch die exzellente Forschungslandschaft, die innovativen Unternehmen der Region und die Umsetzung zukunftsweisender Konzepte soll das Rheinische Revier sein enormes Innovationspotenzial voll entfalten.

Klimaneutrale Region

Erneuerbare Energien, Ressourceneffizienz und ressourcensparender Konsum sollen das Rheinische Revier zu einer der ersten weitgehend klimaneutralen Regionen Europas werden lassen.

Vernetzte Region

Das Rheinische Revier soll zu einer in sich und im interregionalen und globalen Kontext stark vernetzten Region werden, um die ausgezeichnete zentrale Lage in Europa gekonnt in Wert zu setzen.

Prozessbeteiligte

Die Raumstrategie wurde durch drei Gremien begleitet: Steuerungsgruppe, Steuerungsgruppe Plus und Expertenbeirat. Die regelmäßige Einbindung aller Gremien bildete die Grundlage eines konsensgetragenen gesamtregionalen Leit- und Raumbildes. Als Diskussions­grundlage dienten die im beendeten Prozess weiterentwickelten Ergebnis­se der Mehrfachbeauftragung.

Steuerungsgruppe

Die Steuerungsgruppe bestand aus Fachakteuren der Region (u. a. Kreise, Bezirksregierung, Zweckverbände) und zuständigen Landesministerien.

Steuerungsgruppe Plus

Die Steuerungsgruppe Plus, welche sich aus Vertretern der jeweiligen Fraktionen der Regionalräte Köln und Düsseldorf zusammensetzte, ergänzte das Gremium als regionalpolitische Begleitung.

Expertenbeirat

Den „Blick von außen“ lieferte der Expertenbeirat. Bestehend aus nationalen und internationalen Fach- und Planungsexperten, sicherte der Beirat eine prozessuale sowie fachlich Qualität. Das breite Spektrum der Experten deckte dabei u. a. die Themenfelder Stadtentwicklung, Wirtschaft, Zukunftsforschung sowie Freiraum und Klimaschutz ab.

Der Expertenbeirat

Die Mitglieder:

Peter Bertholet Parkstadt Stadtregion Limburg

Klaus Dosch Faktor X Agentur der Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH

Prof. Martina Fromhold-Eisebith RWTH Aachen, Lehrstuhl Wirtschaftsgeografie

Dr. Hans Hoorn Stadtsoziologe, ehem. stellvertretender Direktor Stadtentwicklungsamt Maastricht

Wilhelm Natrup Amtschef des Amts für Raumentwicklung, Kanton Zürich

Prof. Dr. Lars Ribbe TH Köln, Fakultät für Raumentwicklung und Infrastruktursysteme, Institute for
Technology and Resources Management in the Tropics and Subtropics (ITT)

Prof. Mark Michaeli Technische Universität München, Lehrstuhl für Nachhaltige Entwicklung von Stadt und Land

Die Planungsteams

Die interdisziplinären Planungsteams der Mehrfachbeauftragung leisteten mit ihrer Arbeit den wesentlichen Beitrag für die Initiierung des Prozesses. Sie setzten sich aus Arbeitsgemeinschaften von Experten und Planern aus den Bereichen Stadt- und Regionalentwicklung, Mobilität, Landschaftsplanung sowie Zukunftsforschung zusammen.
Ihre Zukunftsvisionen bildeten eine wichtige Diskussionsgrundlage für den regionalen Diskurs und die spätere Zusammenführung der Ergebnisse in der Raumstrategie Rheinisches Revier 1.0.

Teilnahme Adressaten des Prozesses

Die besondere Herausforderung liegt darin, die Menschen in den Kommunen, Städten und Dörfern, die Politiker, die Akteure in Verwaltung, Verbänden und Unternehmen über den Wandlungs- und Veränderungsprozess zu informieren und später zur aktiven Konzipierung bzw. Teilnahme an Umsetzungsprojekten zu animieren. Insbesondere im Themenbereich räumlicher Planung und künftiger Flächennutzung können nur Prozesse, die mit breiter Beteiligung aller Akteure verständlich gemacht und breit getragen werden, erfolgreich umgesetzt werden und die notwendige Schubkraft in der Region befördern.